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6 | Der springende Punkt



Weshalb handelt es sich aus meiner Sicht bei der Frage nach der Entstehung der Polarität um diese eine besondere Schlüsselfrage?


Wie im letzten Beitrag erklärt, ist die DNS-Replikation nicht nur ein weiterer Hinweis darauf, dass die Gegensätzlichkeit in einem Urminus wurzelt, dieser im Rahmen der Zellteilung stattfindende Prozess ist darüber hinaus auch der Beleg dafür, dass die Natur tatsächlich in der Lage ist, zu einem Ausgangsstück das passende Gegenstück herzustellen.


Doch das ist in meinen Augen noch nicht das Entscheidende: Zwar gibt es einiges im Universum, das nahezu symmetrisch angeordnet ist, doch der Vorgang bestehend aus Teilung, Kopieren/Umkehren und Verbinden ist ausschließlich in Verbindung mit Leben zu beobachten. Es handelt sich hierbei um eine Eigenschaft desselben. Ob beim Mensch, beim Insekt, ja sogar bei den Blättern eines Baumes ist diese Mittellinie zwischen der linken und der rechten Hälfte, welche die jeweils einander entgegengesetzten Seiten sowohl teilt als auch verbindet, unverkennbar vorhanden. Dies lässt für mich nur einen Schluss zu: Wenn Plus also ursprünglich aus Minus entstanden ist – wie zuvor bereits untermauert – dann ist dem Urpunkt (gemeint ist hiermit – wie bereits geschrieben – der Uranfang oder das Urexistente) in seinen Eigenschaften auch das Leben zuzuschreiben.


Ich fasse noch einmal kurz zusammen: Alles im Universum Existente ist in seiner Entstehung auf einen gemeinsamen Urpunkt zurückzuführen und hängt mit diesem zusammen. Das Universum beinhaltet Polarität und es expandiert, vergleichbar mit einem Oberpunkt, der sich ausdehnt und mitunter Plus- und Minus-Unterpunkte umfasst. Aufgekommene Fragestellung: Wie kann Gegensätzliches in seiner Entstehung auf ein und denselben, gemeinsamen Urpunkt zurückgeführt werden, wie ist die Polarität entstanden? Expansion, Ausdehnung, Ausbereitung, Entfaltung – alle diese Begriffe oder Prozesse, welche die Richtung von innen nach außen beinhalten, wurden im Rahmen der Minus- und Plus-Subsumtion eindeutig der Plus-Seite zugeordnet. Demzufolge zeigt auch das Universum bzw. der mitunter Minus- und Plus-Unterpunkte umfassende Oberpunkt ins Plus. Hierbei handelt es sich scheinbar um eine unlogische, unmögliche Konstellation, schließlich kann ein Oberpunkt nicht weniger Eigenschaften aufweisen als seine Unterpunkte. Hierfür gibt es aber eine ganz plausible Erklärung, die durch zahlreiche Gegebenheiten untermauert wird: Plus wurzelt im Minus, Plus ist also ursprünglich ein umgekehrtes Minus. Von einem Urminus ausgehend, brauchte es Teilungen, um Minus umzukehren und Plus zu erhalten, und dieser Vorgang bestehend aus Teilung, anschließendem Kopieren/Umkehren und Verbinden tritt ausschließlich in Verbindung mit Leben auf.


Daraus folgt für mich: Das expandierende Universum ist aus dem Gegenteil einer Ausdehnung hervorgegangen, einer Zusammenziehung – dem Urminus. Es bildet die Grundlage für das expandierende Universum und die darin enthaltene Polarität. Das Urminus und die Eigenschaft des Lebens, welche es brauchte, um Minus umzukehren und Plus zu erzeugen, sind also unzertrennlich miteinander verbunden und bereits vor der Entstehung des Universums existent. Hinter dem Nullpunkt des Universums verbirgt sich somit ein Wendepunkt (vorher: Zusammenziehung/Richtung nach innen – nachher: Ausdehnung/Richtung nach außen).


Doch bei der Verwendung des Begriffs Leben ist es wichtig, genauer zu werden: Im Sprachgebrauch steht das Leben in Verbindung mit einem Körper (Materie, Körper = Plus). Da das Körperliche aber erst im Universum entstanden ist, gab es ursprünglich noch keinen lebenden Körper. Wie nennt man körperloses Leben? Manche verwenden hierfür das Wort Energie, andere bezeichnen es als auch als Seele. Möglicherweise werde ich später einmal in einem anderen Beitrag näher auf diese Begriffe eingehen, bis dahin möchte ich gerne das Wort Geist benutzen, um damit das körperlose Leben auszudrücken. Das Universum ist also nicht nur durch, sondern auch aus Geist entstanden. Demzufolge zeigt der mit dem Urminus unzertrennlich verbundene Geist nicht nur ins Minus, das Urminus ist der Inbegriff von Geist – der Urgeist.


Ich denke, nun ist klar, weshalb ich bei der Beschreibung und Begründung meiner Weltanschauung zunächst die Entstehung der Polarität thematisiert habe und warum die Unterscheidung, ob die Gegensätzlichkeit in einer Null-Neutralität oder im Minus wurzelt, für mich so bedeutsam ist.

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